Trachten und Blasmusik ist weit mehr als Umpf-Ta-Ta. Dies hat die Musikkapelle Igls-Vill beim sehr gut besuchten Frühjahrskonzert am 19. Mai wieder einmal gezeigt. Mit sicherer Hand hat Kapellmeister Klaus Graf nicht nur das Konzert dirigiert, sondern auch einen bunten Strauß an Musikstücken ausgesucht. Vor allem das Stück „Light from the Outer Ring“ hat die Spielgewohnheiten der MusikantInnen und die Hörgewohnheiten der ZuhörerInnen erweitert. Dabei handelte es sich noch dazu um einheimische „Kost“, denn das Stück wurde vom Innsbrucker Komponisten Norbert Zehm komponiert. Es hat uns sehr gefreut, dass Norbert Zehm mit seiner markanten roten Frisur auch beim Konzert dabei war. Und noch ein Stück kam nicht nur aus der Nähe sonder kann gut und gerne Marke Eigenbau genannt werden: Der „Gruß an Igls-Vill“ wurde vom Viller Heinz Lener komponiert. Dieser war der Bruder unseres Ehrenobmanns Sepp und ein Gründungsmitglied der legendären Viller Spatzen, bei denen auch unser routiniertester Musikant Gottfried mitspielte. Die Familie Graf hatte das Stück für die Musikkapelle spielbar hergerichtet: Transkripieren der Originalnoten, Korrekturhören, Setzen im Computer, Drucken der Noten. Pfarrer Magnus Roth, der wieder gekonnt durch das Programm führte, berichtet auch wie es zu dem Namen „Viller Spatzen“ gekommen war: Zuerst stand wohl ein Name in Verbindung mit der Nachtigall im Raum. Doch das hätte wohl bei den ZuhörerInnen sehr große Erwartungen an Perfektion erweckt. Daher wurde dann doch der Spatz in den Band-Namen aufgenommen, denn dann würde es auch nichts machen, würde man ab und zu einmal „patzen“.
Zum ersten Mal gab es auch ein eigenes, viel beklatschtes Vorkonzert der Nachwuchskapelle BinA. Und auch hier zeigte sich, dass die Musikkapelle einen weiten musikalischen Horizont besitzt, denn es wurde das Musikstück „Piraten der Karibik“ zusammen mit Streichern der Musikschule aufgeführt und SängerInnen der Volksschule Igls-Vill bei Stücken aus der Oper „Hänsel und Gretel“ begleitet. Weiters wurde auch ein Stück von den Allerkleinsten (Mini-BinA) aufgeführt und unser erster Trompeter Gabriel dirigierte neben unserer Jugendreferentin Lisi und unser Kapellmeister Klaus.
Der große Erfolg wäre allerdings fast durch ein technisches Problem getrübt worden: Unserem Bass-Klarinettisten Andi brach beim Einspielen das Metallteil seines Munsstückes. Zum Glück ist sein Registerkollege Werner ein gelernter Spängler und konnte das Problem mit einem speziellen Kleber aus der Welt schaffen. So freuten sich dann doch alle über das gelungene Frühjahrskonzert.