Das Faschingsausrücken war lange Jahre das einzige Ausrücken, bei dem die ganze Kapelle dabei war, aber keine Tracht getragen wurde. Stattdessen tauschten wir die Tracht gegen mehr oder weniger einheitliche Kostüme. Die Musik allerdings tauschten wir kaum aus. Meist marschierten wir mit einem Marsch vor dem Faschingsumzug auf dem Dorfplatz ein und spielten dann noch ein paar Märsche bis zum Start der Parade. Auch zum Schluss gab es oft noch einen Marsch. Allerdings passen Märsche nicht wirklich zum Fasching. Daher versuchten wir manchmal etwas fetzigeres einzustreuen (zum Beispiel Y.M.C.A von den Village People), doch das war nicht immer sehr erfolgreich.
Der Igler Fasching hat sich unter der Leitung von Alex Weber und den Schuhplattlern in den letzten Jahre gewandelt. Heuer gab es zum zweiten Mal eine Bühne auf dem Dorfplatz. Und auch die Beteiligung der Musikkapelle Igls-Vill hat sich heuer am 26.02.2017 geändert: Es rückte nicht mehr die ganze Musikkapelle aus, sonder nur mehr ein Bläser-Ensemble mit Schlagwerkerunterstützung und einem Saxophon. Wir spielten auch keine Märsche mehr. In schwarzen Anzügen, teilweise mit Sonnenbrille, Kopfbedeckung beliebig und roten Fliegen spielten wir direkt auf der Bühne kurze, fetzige Stücke und Fanfaren bei Auf- und Abtreten der verschiedenen Gruppen. Diese Idee einer Begleitband geht auf unseren Kapellmeisterstellvertreter Martin zurück. Es war – wie unser Schlagzeuger Michl meinte – „das sinnvollste Faschings-Ausrücken, das es jemals gab.“
Eine neue musikalische Seite der Musikkapelle ist damit geboren. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Musizieren nicht nur am Anfang, sondern immer wieder begleitend. Fetzige Musik. Beste Aussicht auf die Beiträge der Teilnehmenden. Ein kleiner Nachteil ist, dass wir fast drei Stunden auf der Bühne stehen. Aber diese Stehzeit haben alle, die beim Igler/Viller Fasching bis zum Schluss durchhalten.